Unsere Vereinsgeschichte

 

Da sie bei der Stadt keine Lobby hatten, beschlossen 8 Rumpenheimer Reiter im Februar 1978 einen Verein zu gründen. Am 1. März erfolgte dann die erste Gründerversammlung. Hans Eichhorn wurde als erster Vorsitzender gewählt mit Alois Bauer, Fred Bodensohn, Helmut Hyner, Rainer Rist, Seppl Ruß, Dr. Karl Heinz Volkmann und Günter Walter als Gründungsmitglieder und Vereinsvorstand. Im Sommer desselben Jahres fand im Schlosspark eine große offizielle Gründungsfeier statt mit interessanten Reitvorführungen der Mitglieder und vielen geladenen Gästen und alle kamen!

1979 verpachtete die Stadt Offenbach dem jungen Verein ein städtisches Grundstück in jämmerlichem Zustand an der alten Schleuse am Main, das die damaligen Mitglieder mit viel Arbeit und Enthusiasmus zum Reitsportplatz gestalteten. Den Platz gibt es bis heute, inzwischen eingewachsen, Austragungsort vieler Turniere und Lehrgänge Ausgangspunkt für Schleppjagden, Wanderritte und Rallyes.

1980 pachtete der Verein ein 24.000 qm großes Gelände von Privat am Tempel zwischen Rumpenheim und Mühlheim. Diesen sandigen Acker ließ der Verein mit seinen Erfahrungen im Reitplatzbau zu einem grünen Vielseitigkeitsplatz werden, mit einer 500 m Galoppbahn und vielen Naturhindernissen ein idealer Allwetter-Reitplatz. Beliebt ist er nicht nur bei Rumpenheimer Reitern, gern wird der Platz auch von Vielseitigkeitsreitern aus ganz Hessen, Rheinland Pfalz und Bayern als Trainingsplatz und zur Teilnahme an Turnieren genutzt. Inzwischen fanden auf den Plätzen je nach Art der Veranstaltung Turniere, Vereinsmeisterschaften, Geländeritte, Vielseitigkeitsprüfungen Rallyes und diverse Feste statt, die 10-Jahresfeier auf dem Tempelplatz, die 20-Jahresfeier auf dem Platz am Main. Beide Plätze sind für Vereinsmitglieder das ganze Jahr zu nutzen.

Der Verein konnte im Laufe seiner Geschichte einen raschen Anstieg der Mitgliederzahlen verzeichnen, im ersten Jahr kamen 16 Mitglieder hinzu, im zweiten waren es 40, heute, nach 25 Jahren, hat sich die Zahl bei ca. 150 eingependelt. Das weibliche Geschlecht ist deutlich in der Überzahl. Der Verein ist bemüht, den unterschiedlichen Ansprüchen seiner Mitglieder Rechnung zu tragen, für Turnierreiter Turniere, für Freizeitreiter Rallyes, Wanderritte, Sommerfreizeiten für Jugendliche, Lehrgänge und vieles mehr, doch noch niemals hatten wir unseren Mitgliedern und Freunden eine Zirkusgala zu bieten, die findet am 30.8.2003 anlässlich unseres Jubiläums statt. Wir wünschen dazu viel Vergnügen!

 

 

Reit- und Fahrverein Offenbach -Rumpenheim e.V. 1978

Rumpenheimer Pferde - Geschichte

 

Wer Ende der 50er Jahre am Mainbogen entlang spazierte, der hatte bei weitem nicht so große Chancen, einem Pferd samt Reiter zu begegnen wie heute. Denn das Pferd hatte eine Vergangenheit als Militär- und Arbeitstier gerade hinter sich und die Zukunft als Freizeit- und Sportkamerad noch weit vor sich. Immer mehr Landwirte pflügten damals ihre Äcker mit Traktoren. Ein Pferd zum Jagdreiten oder Spazieren fahren im Stall zu haben, gar zum Dressur oder Springreiten, galt als purer Luxus, als Angelegenheit von Reichen oder unverbesserlichen Liebhabern.

Als der Neu Isenburger Industrielle Arthur van Kaick in den 50er Jahren das Rumpenheimer Hofgut von der Kurhessischen Stiftung pachtete, da dachte auch er weniger an Vielseitigkeitsturniere als an Schweinemast und die Produktion von Vorzugsmilch. Van Kaick verdiente mit den Drehstrommotoren und Generatoren genügend Geld, um sich einen landwirtschaftlichen Betrieb als Hobby leisten zu können. Seine Leidenschaft waren allerdings auch damals schon die Pferde - nur die Verbindung nach Rumpenheim gab es zunächst noch nicht. Die Vollblüter von van Kaick liefen auf der Rennbahn in Frankfurt. Die Reitpferde waren untergestellt im Hippodrom, einem Reitgelände in der Nähe der Friedensbrücke, das es heute nicht mehr gibt. Aber dann passte eins ins andere: Die Freude an schönen Pferden - das frühere Hofgut der Prinzen von Hessen wurde 1964 gekauft. Kavallerierittmeister Otto Marotzke, ein Lehrmeister alter Schule, der beim Militär eine strenge, aber höchst fundierte Ausbildung durchlaufen hatte, übernahm die Ausbildung der van Kaick'schen Pferde in Rumpenheim. Das hohe Niveau seines Unterrichts sprach sich herum und so stellten auch Josef Neckermann und Liselotte Linsenhoff, Freunde des neuen Eigentümers, hier zeitweilig ihre Tiere unter.

Auch der später für seinen strengen Blick bekannte Reitlehrer Wilfried Schmidt ging zusammen mit Helmut Herder bei Marotzke in die Schule. Wilfried Schmidt, der aus Ostpreußen kam, hatte eigentlich mit einer landwirtschaftlichen Lehre auf dem Hofgut begonnen, doch sein Talent als Reiter blieb nicht lange verborgen. Reitunterricht gab es damals auf dem Kaick'schen Gelände noch lange nicht für jedermann: Turnierpferde wurden hier ausgebildet. Wer in den 60er Jahren Reiten lernen wollte, ohne Onkel mit Gestüt oder wenigstens einem Pferd im Hintergrund, der mußte bis nach Freigericht fahren. Mit Wilfried Schmidt erst fing dann der Reitunterricht in Rumpenheim an und alsbald richtete der engagierte Lehrer kleinere und größere Turniere aus. Aber auch Offenbacher und Rumpenheimer Bürger stellten ihre Pferde bei van Kaick unter: Fred Bodensohn erinnert sich heute noch an seinen Fuchs mit  der komischen Zackenblesse, an Daktari, sein erstes Pferd bei van Kaick. Später kam dann Beatus an die Reihe, ein damals 16-jähriger, den Rittmeister Marotzke nicht mehr auf Turnieren vorstellen wollte, der aber doch in seinem angestammten Zuhause bleiben sollte.

Und es gab noch weitere Pferdefreunde in Rumpenheim: Bäckermeister Seppl Ruß war einer der ersten, die vor über 30 Jahren anfingen, eigene Stallungen zu nutzen. Mit ihm, mit dem Schlossermeister Alois Bauer, dem Wäschereimeister Günter Walter, machte ein fröhliches Trio die Gegend unsicher, das so manchen Rumpenheimer angesteckt hat, es auch einmal mit der Reiterei zu versuchen.Auch auf dem van Kaick' schen Hof werden jetzt wieder Pferde gezüchtet. Nach dem Tod von Arthur van Kaick übernahm Helmut Herder den Reitbetrieb unterstützt von Gita Zühlsdorf. Auch hier kann man das Reiten von der Pike auf lernen, Pferde unterstellen, ausbilden lassen oder mit eigenen Hengsten züchten. Und die jüngste in dieser Runde ist die Familie Woggon, die aus ihrem neuen Aussiedlerhof einen Pferde-Pensionsstall gemacht hat. Zur Zeit stehen ca. 160 Pferde in Rumpenheim - wer heute hier am Mainufer spazieren geht, dem dürfte das Bild von Roß und Reiter so geläufig sein wie das von Herrn und Hund, vom Mountainbikefahrer oder das vom Inlineskater.

Ursula May

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